Es liegt noch Frost in der Frühlingsluft

Man hört den Mitarbeitern zu, sieht ihnen die Sorgen an der Nase an, gibt Rat und Hilfe. Wer kein Auto hat, darf mit dem Dienstwagen kleine und große Einkäufe erledigen und man kocht sogar ab und an eine warme Suppe. All das mache ich wirklich gern. Zufrieden sollen meine Mitarbeiter sein und gern zur Arbeit kommen. Denn nur dann können sie auch gute Arbeit bei den Pflegebedürftigen leisten. Das ist doch eine Supereinstellung, dachte ich.

Ja, das dachte ich. Leider wird dieses großzügige Vertrauen von einigen Mitarbeitern nicht als solches erkannt. Man nutzt es gerne aus und gibt wenig zurück. Habe ich da zuviel erwartet? Sind Mitarbeiter, also Arbeitnehmer, überhaupt gewillt auf Vertrauen mit Verlässlichkeit zu anworten? Können sie es überhaupt? Diese philosophische Frage macht mir zu schaffen. Es macht mich traurig, die Sinnlosigkeit des eigenen Tuns zu erkennen. Es treibt mir Tränen in die Augen, doch ich weine nicht. Ich schaue mir im Spiegel tief in die Augen und sage mir laut und deutlich, Kopf hoch, das wird schon.

Ich vertraue auf den Frühling und darauf, das mit seinem Kommen dann die Ängste und Sorgen vergehen. Das ich, wie viele Menschen, wieder offen, fröhlich und voller Vertrauen auf die Menschen zugehe und nicht wegsehe, wenn jemand Hilfe braucht. Egal ob es Mitarbeiter, Kunden, Freunde oder Fremde sind.

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